Siegfried Wonderleaf

Aus der rheinländischen Siegfried-Destille kommt die erste deutsche alkoholfreie Gin-Alternative. Was kann der Siegfried Wonderleaf? Welche Aromen erwarten dich?

Vorreiter alkoholfreier Spirits

Die Bonner Macher des Siegfried Gin waren die ersten in Deutschland, die eine alkoholfreie Alternative zum Gin auf dem Markt gebracht haben. Dabei begann die Sache, wenn man dem Siegfried-Marketing glauben darf, als April-Scherz: Am 1. April 2016 hatten die Bonner in einem Social Media Post den angeblich neuen „Siegfried light“ ohne Alkohol vorgestellt. Die vielen positiven Reaktionen auf den Scherz machten schnell klar: Let’s get serious! Und so wurde ab dem Frühjahr 2017 an der Entwicklung des Siegfried Wonderleaf gearbeitet.

Die im Siegfried Wonderleaf enthaltenen Aromen werden durch Destillation gewonnen – ganz so wie es im Fall eines „echten“ Gins der Fall wäre. Laut Angabe der Siegfrieds enthält der Siegfried Wonderleaf Aromen von Lindenblüte, Wacholder und Piment. Anders als bei den Gin-Alternativen von Gordon’s oder Tanqueray kommen hier auch keine Süßstoffe zum Einsatz. Der Siegfried Wonderleaf besteht also aus deutlich natürlicheren Zutaten. Und auch die Flasche kommt sehr viel edler daher als bei den – auch entsprechend günstigeren – Varianten von Gordon’s oder Tanqueray. Eine wertige Flasche mit hölzernem Stopfen und das gewohnt schöne Siegfried-Design des Etiketts, machen schon beim Öffnen und Eingießen Freude auf Genuss. Aber wie schmeckt nun der Siegfried Wonderleaf?

Ein Gin-Ersatz mit eigenständigem Geschmack

Beim Geruchs-Test muss ich sofort an Nelken denken. Auch bei der puren Verkostung bestätigt sich dieser Eindruck. Die Mischung des Piments mit den übrigen Aromen scheint bei mir diese Assoziation hervorzurufen. Mir schmeckt das gut! Auch eine angenehme Säure von Zitronen schmecke ich heraus. Das verwundert nicht, gibt der Hersteller doch an, Zitronensäure als Säuerungsmittel zu verwenden. Anschließend mische ich einen Gin Tonic mit dem Thomas Henry Botanical Tonic. Der Piment ist nun deutlicher als solcher zu identifizieren aber meine Nelken-Assoziation verschwindet nicht ganz – auch bei einer zweiten Verkostung am nächsten Tag nicht. Die Lindenblüte verleiht dem Drink eine angenehm blumige Komponente. Was ich allerdings kaum schmecke, ist Wachholder. So schmeckt der Siegfried Wonderleaf nicht unbedingt nach einem Gin und mein Drink eher nach Wonderleaf Tonic als nach Gin Tonic.

Wonderleaf Tonic!

Aber das sollte unbedingt nicht als Einwand gegen den Siegfried Wonderleaf verstanden werden! Es handelt sich hier um einen alkoholfreien Spirit mit echtem Alleinstellungsmerkmal und klarem, einzigartigen Geschmack. Je länger ich an meinem Siegfried Wonderleaf trinke, desto überzeugter bin ich: Die deutlichen Piment-Noten sind angenehm rund. Im Nachgang sorgen sie für eine lang anhaltende aber sanfte pfeffrige Schärfe. Das macht den Siegfried Wonderleaf zu einem echten Geschmacks-Erlebnis, das eben mehr ist, als nur die Kopie eines Gins. Der Siegfried Wonderleaf schafft das, was alkholfreien Spirits im besten Fall gelingt: einen eigenen Geschmack, der einen gar nicht mehr an Gin denken lässt. Noch dazu ist der Siegfried Wonderleaf in der Regel angenehm günstig. Hier gibt es hohen alkoholfreien Trink-Genuss zu fairem Preis! So freue ich mich schon auf meinen nächsten Wonderleaf Tonic!